Eine Kreuzfahrt in die Karibik war schon seit einigen Jahren einer unserer größten Träume, was Fernreisen angeht, zumal wir von Reisen nach Kuba sowie Jamaika stets begeistert waren. So beschlossen wir uns diesen Wunsch zu erfüllen und machten uns auf die Suche nach einem passenden Angebot. Im Sortiment der großen Reederei mit dem Lächeln am Bug des Schiffes wurden wir fündig. Wir entschieden uns gegen eine Reise, die in einem amerikanischen Hafen startete, sondern wollten von Anfang an in der Karibik sein. Also wählten wir eine Kreuzfahrt, die in La Romana in der Dominikanischen Republik startete.
La Romana – Kreuzfahrthafen der Dominikanischen Republik
Wir flogen mit einem Nonstop-Flug nach La Romana. Seitdem zwei große Reedereien von La Romana aus in See stechen, gibt es mehrere Direktflugangebote von Deutschland nach La Romana, was wir gern nutzten. Wir hatten den Flug so gelegt, dass wir bereits drei Tage vor der geplanten Einschiffung in La Romana ankamen. Im Reisebüro unseres Vertrauens hatten wir ein Strandhotel gebucht, in dem wir uns ganz und gar der Umstellung auf die neue Zeitzone und auf das wesentlich bessere Wetter als in der Heimat hingaben. La Romana hat, über das Klima und den typisch karibischen Strand hinaus, relativ wenig zu bieten. Die Stadt ist mit 190.000 Einwohnern eine der größten in der Karibik und in seinen Bars und Clubs stark auf den Tourismus eingestellt. Allerdings muss man auch sagen, dass man an jeder Ecke die allgegenwärtige Armut, die in diesem Land herrscht, sieht.
Am Einschiffungstag waren wir bereits am frühen Mittag im Hafen, hatten aber bis zur Abfahrt um 22:00 Uhr noch eine Menge Zeit. Da wir bereits frühzeitig an Bord konnten, hatten wir ausreichend Gelegenheit uns auf dem großen Schiff umzusehen. Das Kreuzfahrtschiff ähnelte, wie die anderen Schiffe dieser Reederei auch, einer kleinen Stadt mit einer Vielzahl von Restaurants, Bars, Diskotheken und Showbühnen. Wir hatten eine Außenkabine mit einem tollen Fenster und grandioser Aussicht gebucht, wo wir es uns nach einem ersten kurzen Rundgang auch gemütlich machten. Nach dem Abendessen lief das Schiff aus. Die Ausfahrt aus dem Hafen beobachteten wir durch das Fenster unserer Kabine, in dem sich das Licht der Sterne spiegelte.
Die Niederländischen Antillen – ABC-Inseln in einmaliger Farbenpracht
Nach einer Nacht und einem Tag an Bord, den wir nutzten um uns auf dem Deck zu sonnen, etwas im Pool zu entspannen und ein wenig in den Souvenirläden an Bord zu shoppen, kamen wir gegen 18:00 Uhr im Hafen der kleinen Karibikinsel Aruba an. Aruba ist das A der ABC-Inseln von den Niederländischen Antillen. Der Hafen Oranjestad, dessen den starken niederländischen Einschlag auf den ersten Blick klar macht, ist ebenso klein wie beschaulich. Aruba ist berühmt für seine Aloe-Vera Produktion. Das grüne Gold, wie es in dieser Gegend der Welt auch gern genannt wird, löste das echte Gold ab, das bis ins 19. Jahrhundert in einer Goldmine auf Aruba gewonnen wurde. Sowohl die alte Goldmine als auch die Kalksteinfelsen vor der Küste, die von den Wellen ausgehöhlt und geformt wurden, sind einen Besuch wert. Wir entschieden uns, den Abend am Strand ausklingen zu lassen und am nächsten Tag eine Schnorchel Tour zu machen. Die Naturvielfalt, die sich in der Unterwasserwelt der Karibik findet, ist kaum zu überbieten. Eine Vielzahl von wunderbaren Eindrücken reicher, stiegen wir am späten Nachmittag wieder an Bord unseres Schiffes, das gegen 18:00 Uhr den Hafen verließ. Diesmal konnten wir von unserer Kabine aus einen wunderbaren Sonnenuntergang über den Weiten des Meeres bewundern.
Um 6:00 Uhr am nächsten Morgen fuhren wir bereits in Willemstad, dem Hafen der Insel Curacao ein, dem C in den ABC-Inseln. Diese weitere Insel der Niederländischen Antillen ist ebenfalls stark niederländisch geprägt und das nicht nur, was die Politik und die Währung angeht, sondern auch vom allgemeinen Stadtbild her. Der Golfplatz des Blue Bay Golf & Beach Resort gilt als einer der fünfzig besten der Welt. Doch da wir uns für Golf nie wirklich interessierten, ließen wir diese Möglichkeit eher außen vor. Eine weitere Möglichkeit wäre ein Tauchausflug von der örtlichen Tauchstation aus gewesen. Doch da wir am Tag zuvor erst ein Unterwasserabenteuer hatten, entschieden wir uns für eine Besichtigung der Straußenfarm, die als eine der größten ihrer Art außerhalb Afrikas gilt. Hier kann man neben Sträußen auch eine ganze Reihe von anderen farbenfrohen Vögeln sehen. Curacao ist für seine Vogelvielfalt bekannt und so zeigt sich dem Touristen sowohl auf der Farm als auch auf der Fahrt dorthin eine wahre Farbenpracht an unterschiedlichen Vögeln.
Kralendijk auf Bonaire, dem B der ABC-Inseln, war unser nächster Zielort. Hier trafen wir wiederum am nächsten Morgen ein. Und erneut waren es Naturwunder, die uns in ihren Bann zogen. Der Besuch des Salzbinnenwassersees Gotomeer stand auf dem Plan. Hier bewunderten wir eine riesige Kolonie pinkfarbener Flamingos sowie Papageien und eine ganze Reihe anderer Vögel wie Pelikane oder Reiher.
Ein Hauch von Muskat
Nach einem kompletten See Tag kamen wir in St. George`s auf Grenada an. Die Stadt verläuft sich in die Hügel rund um die hufeisenförmige Hafenbucht herum. Man merkt schnell, dass die Städte in der Karibik eine lange Geschichte bis zurück in die Zeit der Seeräuberei haben und das sie in erster Linie so erbaut wurden, dass sie sowohl von der Land-, noch mehr aber von der Seeseite aus gut verteidigt werden konnten. Muskat und Kakao sind die Exportschlager der Gewürzinsel Grenada und so ließen wir uns bei einem Ausflug ins Landesinnere auf der Dougaldston-Plantage zeigen und erklären, wie die Früchte früher angebaut und geerntet wurden und wie der Fortschritt auch hier seine Spuren hinterlassen hat. Aufgrund des relativ engen Zeitplans blieb leider nicht mehr viel Zeit um den Regenwald im Inneren der Insel zu erkunden. Mehr als ein kurzer Stopp in der Nähe des Grand-Etang-Kratersees war hier nicht mehr möglich.
Ein Wunder jagt das nächste
Die nächsten Tage brachten uns unvergessliche Eindrücke wie einen Besuch der Trinity-Wasserfälle auf St. Vincent, die ihren Namen den drei Stufen zu verdanken haben, über die sie in die Tiefe stürzen, oder eine Inselrundfahrt auf der wunderbaren Karibikinsel Barbados. Dazu eine Seilbahnfahrt über den Baumwipfeln des Regenwaldes von St. Lucia und am Tag danach ein Besuch des Botanischen Garten von Dominica. Guadeloupe, das noch immer zu Frankreich gehört, empfing uns mit einer Mischung aus französischem Chic und karibischer Lebensfreude, einem Cocktail, den man nicht besser hätte mischen können. Und nachdem wir in St. John´s auf Antigua einen letzten Tag karibisches Inselleben genossen hatten, ging die Fahrt schließlich zurück nach La Romana. Wir hatten einen Kreis durch die Karibik gedreht, dabei elf Inseln kennengelernt und mehr Naturwunder, Lebensfreude und Paradies erlebt, als wir es uns hätten erträumen lassen. In La Romana verließen wir das Schiff eine Vielzahl von Erfahrungen und Eindrücken reicher. Hier verbrachten wir noch vier Tage in einem eigens zu gebuchten Strandhotel und machten uns schließlich per Nonstop-Flug auf den Heimweg, wo uns der kalte deutsche Spätherbst wieder erwartete.