Der Druselturm von Kassel war einst der Stadtbefestigung der Stadt zugehörig. Diese war notwendig, da durch die Anbindung des Druselkanals in Kassel dieselbe geschwächt war.
Mit dem Druselturm ist die Stadt Kassel im Besitz des letzten bis in die Gegenwart hinein erhaltenen Rundturms der einstigen aus dem Mittelalter stammenden Stadtmauer. Zur Verstärkung der Stadtmauer diente der Druselturm von Kassel in früheren Zeiten als Gefängnis. Namensgebend für den Turm war der Druselbach, welcher den Druselteich sowie den Stadtgraben speiste.
Zur Geschichte des Druselturms
Erbaut wurde der runde Druselturm von Kassel im Jahre 1415 als Wehrturm in die Stadtmauer. Nach dem Abriss der Stadtmauer blieb der Turm erhalten. Der Druselturm, auch als Teichturm bekannt, fand neben seiner Nutzung als Wehrturm und Gefängnis auch Verwendung als Materiallager, Räucherkammer für den Hof und schließlich auch als Fotogeschäft. Philipp der Großmütige sorgte dafür, dass die Gefängniszellen mit Heizungen ausgestattet worden sind. Denn aus eigener Erfahrung wusste der Landgraf, was es bedeutet, in einer kalten Gefängniszelle sein Leben fristen zu müssen. Er war als Gefangener des Kaisers in den Niederlanden bis zum Jahre 1552 selbst in Haft gehalten worden.
Der Druselturm war nicht immer mit dem einfachen Kegeldach versehen, mit dem er heute ausgestattet ist. In der Zeit von 1906 bis 1943 schmückte ihn ein Dach mit vier Erkertürmen. Diese trugen lange Zeit zur Charakterisierung des Stadtbildes von Kassel bei. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Dach durch einen Brand des Turmes zerstört. Bereits 1905 brannte der Turm komplett aus. Das Ur-Dach musste 1686 entfernt werden, da es Schaden genommen hatte. Zu jener Zeit bekam der Druselturm von Kassel ein einfach gehaltenes Kegeldach ohne Erker.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges eröffnete Walter Thieme, der als Trümmerfotograf bekannt wurde, im Druselturm sein Fotogeschäft. Im Jahr 2007 musste der Druselturm für den Besucherverkehr gesperrt und komplett saniert werden. Heute steht der Turm leer.