Istanbul Sehenswürdigkeiten - Kleiner Online Reiseführer und Guide - Bildquelle © pixabay.com

Istanbul – Brücke zwischen den Welten

Die türkische Großstadt liegt auf beiden Seiten des Bosporus, der Meerenge zwischen Mittelmeer und Schwarzem Meer, die eine natürliche Grenze zwischen Asien auf der einen und Europa auf der anderen Seite darstellt. Die geografische Lage führt dazu, dass Istanbul die einzige Weltstadt ist, die auf zwei Kontinenten liegt, also weder eine europäische noch eine asiatische, sondern im wahrsten Sinne eine eurasische Stadt darstellt. Die Geschichte der Metropole, die Kaiser und Sultane kommen und gehen sah, die Opfer von Kreuzzügen und von arabischen Großangriffen wurde und die immer wieder politische Umwälzungen erlebte, ist ebenso vielseitig wie interessant. Aber nicht nur die historischen Bauten und Errungenschaften aus der Antike und dem Mittelalter sind in Istanbul von Interesse. Auch das heutige Istanbul ist es wert, näher betrachtet zu werden. Und so bieten sich dem Besucher unendliche Möglichkeiten, den Aufenthalt in diesem schillernden Schmelztiegel der Kulturen so abwechslungsreich und interessant zu gestalten, wie es nur geht.

Interessantes zu Istanbul

Istanbul ist mit über 14 Millionen Einwohnern die bevölkerungsreichste Stadt der Türkei. Außerdem ist die Metropole am Bosporus das kulturelle, finanzielle und mediale Zentrum des Landes. Neben der Hauptstadt Ankara spielt Istanbul politisch gesehen in der Türkei zwar nicht die Hauptrolle, zu beachten ist jedoch das es häufig Politiker aus der Bosporusmetropole sind, die den Sprung in hohe Ämter des Staates schaffen. Von der Fläche her ähnelt Istanbul der Größe anderer Städte dieser Einwohnerzahl in Asien. Überhaupt ist die Stadt von der Architektur, der Ausstrahlung und ihrem ganzen Auftreten her eher eine asiatische denn eine europäische Großstadt. Wo Städte wie Paris, London, Berlin oder Madrid in sich selbst geordnet und von der Mentalität her durchaus europäisch daherkommen, ist Istanbul ein Abbild der Verschmelzung südländischer Mentalität, osmanischen Temperaments und muslimisch-christlicher Kultur.

Fatih Sultan Mehmet Brücke - Bildquelle: © pixabay.com

Fatih Sultan Mehmet Brücke – Bildquelle: © pixabay.com

Von den Temperaturen her hat man hier sehr warme Sommermonate mit durchschnittlich an die dreißig Grad Celsius und milde Winter mit zehn bis fünfzehn Grad Celsius. So können auch die Wintermonate wunderbar für eine Städtereise nach Istanbul genutzt werden. Gerade wenn man so viel wie möglich sehen und erleben möchte, bieten sich die Monate mit milderen Temperaturen vor den heißen Sommermonaten an. Da Istanbul vor allen Dingen, was die Luftverschmutzung angeht, zu den mit am stärksten belasteten Städten der Welt gehört, ist ein Aufenthalt in den Wintermonaten auch deutlich gesünder, als ein selbiger in den Sommermonaten, wo sich die Werte der Luftverschmutzung oftmals noch mal etwas erhöhen.

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Istanbuls

Istanbul, das einstige Byzanz und/oder Konstantinopel, ist voll von Sehenswürdigkeiten aus der abwechslungsreichen Geschichte dieser Stadt. Aber auch die Moderne hat hier Einzug gehalten.

Basare in Istanbul

Wer einen Basar erleben möchte, wie er vom Aufbau her schon vor Hunderten von Jahren ausgesehen hat, der muss sich die Basarhallen von Istanbul anschauen. Anders als in anderen Ecken der islamischen Welt, wo Basare eher wie Wochenmärkte wirken, findet man hier noch die alten Basarhallen voller verwinkelter Sträßchen und Gassen, die teilweise noch heute an die einzelnen Handwerksgilden und Warengruppen aufgeteilt sind. So kann es vorkommen, dass man in einzelnen Basarstraßen nur Goldwaren oder nur Teppiche kaufen kann. Auf den Basaren von Istanbul findet man das Leben und den Trubel dieser sympathischen Stadt und kann dabei eintauchen in eine Handelserfahrung, die ein Gefühl aus längst vergangener Zeit vermittelt.

Basare in Istanbul - Für jeden Urlauber einen Besuch wert! - Bildquelle: © pixabay.com

Basare in Istanbul – Für jeden Urlauber einen Besuch wert! – Bildquelle: © pixabay.com

Der Große Basar

Im Altstadtbereich Sultanahmet gelegen ist der Große Basar wohl das größte Zentrum geschäftigen Handels in Istanbul. Schon seit Mitte des 15. Jahrhunderts wird in diesen Basarhallen Handel getrieben, feilschen Händler und Kunden um die besten Preise und vertreiben sich die Menschen ihre Zeit mit einem Bummel durch die Basarstraßen. Orientalische Teppiche, Mäntel, Leder- und Seidenwaren, Stoffe und Gold- und Silberwaren sind die Haupthandelsgüter, die man hier findet. Natürlich ist der Große Basar so wie er jetzt besteht, langsam gewachsen. Inzwischen sind es gut 4.000 Läden, Stände und Geschäfte in über sechzig Handelsstraßen mit mehr als 20.000 Angestellten, die hier für das absolute Shoppingvergnügen der Besucher sorgen. Seine jetzigen Ausmaße hat der Große Basar erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts erreicht.

Neben den Geschäften und Ständen findet man im Großen Basar auch Moscheen, Hamame, Restaurants, Brunnen und traditionelle Kaffeehäuser. Wo früher der Opiumgenuss an der Tagesordnung war, ist es heute neben dem allgegenwärtigen Tabakgeruch der süßliche Geruch der Wasserpfeife, der in der Luft liegt. Dringt man tiefer in den Großen Basar ein, kommt man auch ein Stück weit weg von den ausgetretenen Wegen des Tourismus und findet das urtümliche Basarleben in all seiner Pracht.

Der Alt-Bücher Markt von Istanbul

Einer der ältesten Märkte der Stadt ist der Alt-Bücher Markt, dessen Gründung ebenfalls auf das 15. Jahrhundert zurückgeht. Früher als Ort der Studien für die vielen Gelehrten der Stadt gedacht ist der Alt-Bücher Markt etwas südlich des Großen Basar heute ein Sammelsurium antiquarischer Bücher und Schriften. Neben alten Büchern und Schriften findet man hier auch Bildbände, religiöse Schriften und moderne Literatur.

Der Ägyptische Basar

Der Ägyptische Basar ist Bestandteil der Neuen Moschee und befindet sich am Eminönü Platz. Der Basar, bekannt für die Vielzahl von Gewürzen die hier angeboten wird, hat seinen Namen seiner Geschichte zu verdanken. Zum einen wurde der Bau des Basars finanziert durch die Steuer auf Waren, die aus Ägypten eingeführt wurden und zum anderen wurden hier seit seiner Fertigstellung im 17. Jahrhundert überwiegend Gewürze, die aus Ägypten geliefert wurden, angeboten. Wer den Basar betritt versinkt schnell in einem Meer von Düften und Gerüchten. Ein Besuch auf dem Ägyptischen Basar und man versteht, warum Gewürze im Mittelalter als neues Gold gehandelt wurden, findet man hier doch Dürfte und Geschmäcker, die wahre Glücksgefühle für Nase und Geschmacksknospen hervorrufen. Der L-förmig angelegte Basar umfasst einen großen Marktplatz und einen überdachten Basarteil. Heute findet man neben den immer noch stark vertretenen Gewürzen auch einen Fischmarkt, Blumen- und Haustierhändler, Käse- und Wursthändler sowie Händler von getrockneten Früchten, Nüssen, Tee und Ölen. Außerdem trifft man auch hier auf die allgegenwärtigen Textilien und Souvenirs. Vor allem die schönen Orientlampen, die hier feilgeboten werden, sind ein begehrtes Andenken an die Basare der Metropole.

Andere Sehenswürdigkeiten Istanbuls

Neben seinen Basaren ist Istanbul auch bekannt für seine Vielzahl von Festungen, Türmen und anderen historischen Bauten. Ob Gotteshäuser, Brunnen und Plätze oder Brücken, in der Bosporusmetropole kann man keine zehn Meter gehen, ohne einen historischen Fleck Erde zu finden.

Der Galataturm

Der Galataturm - Beliebtes Ausflugsziel - © pixabay.com

Der Galataturm – Beliebtes Ausflugsziel – © pixabay.com

Der Galataturm steht in der mittelalterlichen Genueserstadt Galata. Zur Zeit des Byzantinischen Reiches war die Stadt Galata eine von Byzanz unabhängige Handelsniederlassung Genuas. Der Galataturm diente lange Zeit als Verteidigungsanlage des Lateinerviertels und ist auch heute noch ein Wahrzeichen des Stadtteils Galata. Einen Teil der Festungsanlage, die den Turm umgab und der Verteidigung diente, kann man noch heute besichtigen. Neben verschiedenen Erdbeben, Bränden und Stürmen hat der Turm auch eine Vielzahl von Angriffen, Kriegen und Schlachten überstanden und dominiert mit seinen fast 68 Metern Höhe noch heute das Nordufer des Goldenen Horn. Die insgesamt neun Stockwerke, von denen die beiden obersten als Restaurants mit grandiosem Ausblick über die ganze Stadt genutzt werden, können von Touristen besucht werden. Angeblich soll es auch einen geheimen Gang zwischen dem Galataturm und der Bereketzade Moschee geben. Ein Detail das zu den vielen Mythen und Legenden gehört, die sich um dieses alte Bauwerk ranken.

Die Anatolische Festung

Rumeli Hisar.

Rumeli Hisar.

Nicht weit von Istanbul entfernt befindet sich die Anatolische Festung, die im Jahre 1394 von Sultan Beyazit I. Erbaut wurde. Sinn und Zweck dieser Festung war es, zusammen mit ihrer Zwillingsfestung auf der anderen Seite des Bosporus, der Festung Rumeli Hisar, den regen Schiffsverkehr von Konstantinopel zu unterbinden. So wollten die Osmanen die Belagerung der Stadt verstärken und sichergehen, dass neben dem Land- auch der Seeweg für die Belagerten verschlossen war. Nach der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen wurde die Festung vorrangig als Militärgefängnis genutzt.

Der Topkapi Palast

Topkapi Palast in Istanbul.

Topkapi Palast in Istanbul.

Wörtlich übersetzt bedeutet der Name „Kanonentor Palast“. Im einstigen Regierungssitz der osmanischen Herrscher lebten in den Blütezeiten des Reiches bis zu 5.000 Menschen. Mit einer Grundfläche von etwa 700.000 qm ist der Palast, der von den osmanischen Eroberern anstelle der byzantinischen Akropolis erbaut wurde, ein riesiges Areal in dem neben der Herrscherfamilie auch eine Menge Staatsbeamte, Soldaten und Diplomaten mit ihren Familien lebten. Der Topkapi Palast selbst war eine nahezu perfekt zu verteidigende Festung, von der aus man den gesamten Bosporus überblicken und Feinden von oben herab begegnen konnte. Heute ist der Topkapi Palast mit seinen vier Innenhöfen und den verschiedenen Bibliotheken, Moscheen, Wohn- und Essräumen und dem Harem ein Museum, in dem die Touristen einen tiefen Einblick in das Leben und Streben der Menschen der damaligen Zeit erhaschen können. Der Eintritt in den Harem ist nur zu bestimmten Zeiten möglich und kostet einen gesonderten Eintritt.

Der Beylerbeyi Palast

Der Beylerbeyi Palast.

Der Beylerbeyi Palast.

Der Beylerbeyi Palast befindet sich nördlich der Bosporus-Brücke und gilt als Perle der osmanischen Baukunst. Der Palast, der den Sultanen als Sommerresidenz diente, war Unterbringungsort ausländischer Gesandter und hochrangiger Gäste der Sultane. Heute wird der Palast ebenfalls als Museum genutzt. Ein Besuch lohnt sich, denn gerade bei einer geführten Museumstour kann man viel über das Hofleben dieser Zeit und das Leben unter den osmanischen Sultanen erfahren.

Die Hagia Sophia

Kaum ein Gotteshaus wurde so oft umgeweiht wie die Hagia Sophia (Die Heilige Weisheit). Die Hagia Sophia hat die wichtigsten Zeremonien sowohl der christlich Orthodoxen als auch der römisch-katholischen Kirche erlebt und wurde nach der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen schließlich in eine Moschee umgewandelt. Noch heute kann man die Einflüsse aller drei Religionen in den Mauern, der Bauart und den Eigenarten dieses großartigen Sakralbaus sehen und spüren. Heute ist die Hagia Sophia ein Museum, in dem Touristen den religiösen und kulturellen Wandel dieses einzigartigen Bauwerks und damit auch dieser Stadt bis ins Detail vor Augen geführt bekommen.

Gotteshaus mit Weltruhm: Die Hagia Sophia.

Gotteshaus mit Weltruhm: Die Hagia Sophia.

Weitere großartige Sehenswürdigkeiten sind die Bosporusbrücken, der Taksim Platz, die verschiedenen Parks, Brunnen und Zisternen, die bis heute erhalten geblieben sind und teilweise eine sehr lange Geschichte haben und die verschiedenen Denkmäler, die die unterschiedlichen Epochen und Umwälzungen in dieser Stadt kennzeichnen.

Unterkünfte in Istanbul

Stadthotels in Istanbul gibt es, wie in allen anderen Metropolen dieser Welt auch, zu den unterschiedlichsten Preisen und Konditionen. Von Hotels mit einem Preis von 25- 30 Euro für eine Übernachtung mit Frühstück bis hin zu Preisen von weit über 100 Euro pro Nacht gibt es die unterschiedlichsten Preisregionen. Abhängig ist die Preislage in der Regel von der Lage des Hotels selbst und von der Qualität des Angebots. Eine hervorragende Alternative sind Ferienwohnungen, die man im ganzen Stadtgebiet anmieten kann. Die Vorteile einer Ferienwohnung sind vielseitig. Angefangen damit, dass man bei der Ferienwohnung einen Preis für die Wohnung entrichtet, unabhängig von der Personenzahl bis hin zu dem Umstand, dass man in einer Ferienwohnung wesentlich unabhängiger ist. Für ein Hotel spricht hingegen der Umstand, dass Ferienwohnungen in der Regel ohne zusätzlichen Service vermietet werden und hier eine komplette Selbstverpflegung erfolgen muss, also auch Getränke und abendliche Snacks selbst besorgt werden müssen. Wie auch immer man die Unterbringung für den Städtetrip organisieren möchte, die einfachste Art zu buchen bietet sich bei den verschiedenen Reiseportalen im Internet oder im Reisebüro Ihres Vertrauens.

Fortbewegung in Istanbul

Solange man auf der europäischen Seite unterwegs ist, bietet sich die U-Bahn oder Metro an. Mit 49 Stationen ist das U-Bahn-Netz auf der europäischen Seite bereits sehr gut ausgebaut. Auf der asiatischen Seite der Stadt gibt es bislang lediglich 16 Stationen. Das U-Bahn-Netz ist hier noch im Ausbau. Alternativ bieten sich Taxis als Fortbewegungsmittel an. Dabei sollte man auf Feilschereien verzichten und sich auf das Taxameter verlassen, damit fährt man meist am günstigsten. Auf die eigenständige Nutzung eines Pkws sollte man, wenn man nicht gerade Erfahrung mit dem Straßenverkehr in Istanbul hat, verzichten.

Einreise und Sicherheit

Für die Einreise reicht ein gültiger Personalausweis oder ein entsprechender Reisepass. Wichtig ist, dass auch mitreisende Kinder einen Kinderreisepass haben müssen. Es ist zuletzt mehrfach vorgekommen, dass deutsche Familien am türkischen Flughafen zurückgewiesen wurden, weil sie nicht die notwendigen Reisedokumente für ihre Kinder hatten. Auch vorläufige Ausweise oder vorläufige Reisepässe können zu Problemen führen.

Was die Sicherheit angeht, empfiehlt das Auswärtige Amt Demonstrationen und Kundgebungen in Istanbul auf jeden Fall zu meiden, da diese oftmals mit Gewalt, Polizeieinsätzen, teilweise unter Einsatz von Tränengas, und Krawallen einhergehen. Darüber hinaus wird vor Taschen- und Passdieben in Istanbul gewarnt. Es ist empfehlenswert jedes mitgeführte Ausweisdokument immer noch einmal als Kopie im Hotelsafe zu verwahren, damit man im Fall eines Passdiebstahls die Möglichkeit hat, sich zumindest mit der Kopie in der Deutschen Vertretung in Istanbul auszuweisen.

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