Paris. Mit diesem Wort verbinden viele den Begriff „Stadt der Liebe“. Auch der Eiffelturm fällt den meisten direkt ein, wenn von der französischen Hauptstadt die Rede ist. Aber, was hat diese Stadt an der Seine eigentlich wirklich zu bieten? Warum zieht sie jährlich Millionen von Touristen an, die oftmals auch noch immer wieder kommen. Was macht diese europäische Großstadt so außergewöhnlich?
Daten zu Paris
Die Stadt Paris liegt direkt am Fluss Seine und hat über zwei Millionen Einwohner. Wobei im gesamten Einzugsgebiet der Stadt mehr als zwölf Millionen Menschen leben. Damit ist sie die größte Stadt Frankreichs und eine der wichtigsten Metropolen Europas. Flächenmäßig ist das Stadtgebiet von Paris wesentlich kleiner als zum Beispiel das Stadtgebiet von Berlin. Die Stadt, die aus dem antiken Lutetia hervorging, hat ihren Ursprung auf einer der Seine-Inseln, die noch heute Bestandteil des Stadtgebietes sind und ihren ganz besonderen Reiz haben. Von der Römerherrschaft über die Hugenottenmorde, in der Bartholomäusnacht im August 1572 im Hugenottenkrieg, bis zur Besatzung durch die Deutschen im Zweiten Weltkrieg hat Paris so einiges erlebt. Und so vielseitig, wie die Geschichte dieser Stadt ist, ist auch ihr heutiges Erscheinungsbild. Heute ist Paris eine absolute Weltstadt und so ist es nicht umsonst so, dass jedes große Unternehmen Frankreichs, vor allem Banken und Finanzunternehmen, entweder ihren Sitz oder doch zumindest eine Niederlassung in Paris haben.
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Paris
Es gibt einige Begriffe, die man mit Paris sofort in Verbindung bringt. Vom Schloss Versailles über den Notre Dame bis hin zum Disneyland Paris hat Paris eine ganze Menge zu bieten. Hier sollen einige der wichtigsten Sehenswürdigkeiten einmal kurz angerissen werden:
Der Eiffelturm
Der Eiffelturm ist 324 Meter hoch und besteht komplett aus Eisen und eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Paris. Die Konstruktion wurde von dem Ingenieur Gustave Eiffel geplant und gebaut und 1889 fertiggestellt und diente im Ursprung als Eingang zur Weltausstellung. Er sollte ein Andenken an den 100. Jahrestag der Französischen Revolution und ein Symbol für die Freiheit und Einheit Frankreichs sein. Etwa sieben Millionen Menschen besuchen jedes Jahr dieses Wunder der modernen Bau- und Ingenieurskunst, das inzwischen ein Symbol der Moderne geworden ist und als Wahrzeichen für Paris und für ganz Frankreich steht. Abends und nachts wird der Eiffelturm von Hunderten von Strahlern in gleißendes Licht getaucht, was eine ganz besondere Atmosphäre erzeugt. Während Gustave Eiffel in der Planungs- und Bauphase eine Menge Anfeindungen und Widerstände ertragen musste, schlug die Stimmung nach Abschluss des Baus schlagartig um. Und so ist der Stolz der Pariser auf ihren eisernen Turm, der noch heute in Metropolen wie Dubai und Las Vegas nachgebaut, kopiert, aber nie erreicht wird, heute so stark, wie an dem Tag als die Weltausstellung eröffnet wurde.
Basilique du Sacre-Coeur de Montmartre
Die Basilika, die heute in der Regel als Sacre-Coeur bekannt ist, ist inzwischen eine der beliebtesten Touristenattraktionen in Paris. Gerade ihre erhöhte Lage, die es dem Besucher ermöglicht einen wunderbaren Blick über weite der Stadt zu werfen, macht diese Kirche so einzigartig. Im Jahre 1875 begonnen, endete der Bau dieses Gotteshauses, dass der Verehrung des Herzens Jesu geweiht wurde, erst 1914. Die Weihe erhielt Sacre-Coeur freilich erst 1919 nach dem Ende des Ersten Weltkrieges. Sieben Architekten und Baumeister versuchten sich in der Zeit von 1875 – 1914 an dem Bau. Paul Abadie, der ursprüngliche Planer dieses Mammutprojektes, dass 40 Millionen Francs verschlang und den großen Kirchen des Südens wie dem Markusdom in Rom und der Haggia Sophia in Istanbul nachempfunden wurde, verstarb bereits 1885 und hinterließ ein starkes Vakuum auf dem Posten des Baumeisters.
Seine sechs Nachfolger brauchten noch fast dreißig Jahre um dieses ehrgeizige Projekt zu Ende zu bringen. Auf den Treppen vor der Kirche sitzen viele Touristen und genießen den Ausblick. Einer der Geheimtipps vieler Parisreisender ist, sich vor dem Besuch von Sacre-Coeur mit einem Stangenbaguette und einer Weinflasche einzudecken, und auf den Stufen sitzend den Wein und das Baguette zu genießen. Ein Hauch Pariser Einfachheit ist dabei zu spüren, so sagt man. Die Basilika birgt eines der größten Jesusmosaike der Welt, auf dem der Heiland mit einem flammenden Herzen, das von Dornen umkränzt ist, und weit ausgebreiteten Armen dargestellt wird. In unmittelbarer Nähe der Sacre-Coeur befindet sich das Künstlerviertel, das vor allem in den frühen Abendstunden immer einen Besuch wert ist.
Arc de Triomphe
Der französische Triumphbogen wurde seinerzeit von Napoleon in Auftrag gegeben und spiegelt das ganze Selbstverständnis dieses französischen Herrschers wieder. Dem Titusbogen in Rom nachempfunden sollte er die Gleichstellung Napoleons mit den römischen Kaisern symbolisieren. Heute steht der Triumphbogen auf dem Place Charles-de-Gaulle und bildet quasi das Ende der Champs-Elysees. Unter dem Arc de Triomphe befindet sich das Grabmal des unbekannten Soldaten, mit dem die Franzosen all den nicht identifizierten Soldaten, die in den Weltkriegen starben, ihre Ehre erweisen.
Das ganze Jahr über werden hier Kränze niedergelegt. Der Höhepunkt dieses Gedenkens wird zur jährlichen Parade am 11. November zu Ehren des Waffenstillstandes zwischen Deutschland und Frankreich im Ersten Weltkrieg erreicht. Heute gilt er als Teil der „historischen Achse“ einer Reihe von historischen Bauwerken, die quer durch Paris führen und als Seele der Stadt gelten. Der Triumphbogen verfügt über eine Aussichtsplattform und ist berühmt für die Reliefs, die ihn zieren. Der Arc de Triomphe ist sehr sehenswert und sollte auf jeden fall während einer Paris Reise besichtigt werden.
Sehenswürdigkeiten Paris: Der Louvre
Der Louvre ist ein einstiger französischer Königspalast, dessen Hof ebenfalls auf der „historischen Achse“ liegt. Heute werden weite Teile des Louvre, der ziemlich im Zentrum von Paris liegt, für das Museum des Louvre genutzt. Die Glaspyramide im Hof des Louvre ist heute eine Art Symbol für dieses Museum geworden.
Das Museum zählt mit etwa 10 Millionen Besuchern jährlich zu den meistfrequentierten Museen der Welt und ist von der Grundfläche her das drittgrößte Museum weltweit. Der Louvre ist bekannt für seine Epochen übergreifenden Kunstwerke, wie die Venus von Milo oder die Mona Lisa.
Daneben gibt es noch große Ausstellungen, die sich mit antiken Hochkulturen beschäftigen. Hier sind besonders die ägyptische und die assyrische Abteilung zu nennen. Letztlich besteht der Louvre als eine Art Museum bereits seit der Französischen Revolution. Napoleon Bonaparte schaffte es, eine riesige Menge europäischer Kunstschätze aus allen Teilen Europas zu entwenden und im Louvre und einer ganzen Reihe von kleineren Museen in ganz Frankreich der Bevölkerung zugänglich zu machen.
Doch mit dem Sieg der alliierten Kräfte Europas gegen Napoleon holten die Sieger einen Großteil der geraubten Kunstschätze zurück, wodurch der Louvre gezwungen wurde, sich wieder mehr auf lokale Kunst zu besinnen.
Erst im späten 19. Jahrhundert begann man, durch den Ankauf bedeutender Kunstwerke die nationale Ausstellung zu einem Hort internationaler Kunstwerke und einem der angesehensten Museen der Welt umzugestalten.
Notre Dame in Paris
Weltberühmt wurde diese Maria, der Mutter Jesu, gewidmete Kirche durch den Roman „Der Glöckner von Notre Dame“. Gebaut wurde dieses gotische Gotteshaus in der Zeit von 1163 – 1345. In fast zweihundert Jahren Bauzeit errichtete man hier eine der ältesten gotischen Kirche Frankreichs. Im Rahmen der Französischen Revolution wurde die Kirche entweiht und zeitweise sogar als Weindepot genutzt. Erst später wurde sie wieder geweiht und für liturgische Zwecke genutzt. Napoleon Bonaparte selbst hat sich hier zum Kaiser krönen lassen. Und doch war der Verfall der Kirche unaufhaltsam, hatten die Revolutionäre doch weite Teile der Inneneinrichtung und auch Teile der Bausubstanz nachhaltig beschädigt, sodass das einst stolze Gotteshaus lange Zeit vor sich hinsiechte.
1831 erschien Victor Hugos Roman „Der Glöckner von Notre Dame“ und mit einem Mal war das Interesse an der Kirche wieder riesig. Und so war es folgerichtig, dass im Jahr 1844 umfassende Restaurierungsarbeiten beschlossen und angegangen wurden. Zwanzig Jahre dauerten die Arbeiten am Notre Dame. Und erst vor einigen Jahren wurden noch einmal Restaurationsarbeiten durchgeführt, sodass das Gotteshaus heute wieder in altem Glanz erstrahlt und ein echter Besuchermagnet geworden ist.
Schloss Versailles
Das in Versailles, einer kleinen Nachbarstadt von Paris, gelegene Barockschloss ist einer der größten Palastbauten der Welt und galt nach seiner Vollendung für viele Jahrzehnte als absolutes Vorbild für viele andere Palastbauten in ganz Europa. Während das Schloss für Ludwig den XIII lediglich als Jagdschloss errichtet worden war, ging Ludwig XIV, auch als „Sonnenkönig“ bekannt, daran, das Schloss Versailles aus- und umbauen zu lassen. In der Folge wurde der Palastkomplex, der an seiner größten Ausdehnung mehr als einen halben Kilometer breit ist, zum Herrschersitz der französischen Könige, bis die Revolution dem Treiben der Monarchen ein Ende setzte.
Seit dem 19. Jahrhundert wird das Schloss als Museum genutzt und steht, ebenso wie die Schlossparks, Besuchern offen. Inzwischen ist das Schloss ein Bestandteil des UNESCO-Weltkulturerbes. Allein schon aufgrund seiner Pracht ist das Schloss Versailles eine der schönsten Sehenswürdigkeiten einer Paris-Reise auf jeden Fall einen Besuch wert.
Disneyland Paris
Einer der größten Freizeitparks Europas, dessen Name allein bereits die Herzen vieler Kinder höherschlagen lässt. Mit einer ganzen Reihe von Hotels versehen und durch eine eigene Bahn-Station mit Paris verbunden lädt das Disneyland Resort Paris Jahr für Jahr Millionen Besucher ein und zieht Jung und Alt in seinen Bann.
Ein eintägiger Besuch lohnt dabei kaum, will man wirklich beide Parks und das Disney Village, in dem das Leben ohnehin erst gegen Abend richtig losgeht, kennenlernen. Auf das ganze Jahr verteilt, bietet das Euro-Disneyland immer wieder besondere Sonderangebote an, sodass der an und für sich sehr teure Trip in diesen außergewöhnlichen Freizeitpark durchaus erschwinglich werden kann.
Eine Buchung über das Internet ist hier auf jeden Fall zu empfehlen.
Shopping in Paris
Die Rue de Rivola ist eine der größten Einkaufsstraßen von Paris. Kleine Designerläden und große weltbekannte Kaufhausketten findet man hier Tür an Tür, sodass für jeden Geschmack etwas dabei sein wird. Wer schon immer mal in einem unterirdischen Einkaufszentrum shoppen gehen wollte, der ist hingegen im Chatellet les Halles richtig aufgehoben.
In diesem unterirdischen, über vier ebenen angelegten, Einkaufszentrum findet man eine riesige Auswahl an Marken aus allen möglichen Bereichen. Außerdem bieten hier ein Kino und ein Schwimmbad zusätzliche Freizeitmöglichkeiten. Eines der berühmtesten Häuser in Paris ist das Kaufhaus Galeries Lafayette.
Hier findet man nahezu jedes Luxuslabel, aber auch Marken zu erschwinglichen Preisen. Das Haus lässt sich von der Markenvielfalt und dem eigenen Luxusanspruch mit dem Berliner KaDeWe vergleichen und zieht jährliche Hunderttausende von Touristen an.
Verkehr in Paris – Auto oder U-Bahn?
Wer sich in Paris bewegen möchte, sollte das Auto am besten stehen lassen. Im Stadtgebiet kann man mit dem sehr guten U-Bahn- und S-Bahn-Netz nahezu überall hingelangen. Und wenn es wirklich ein Ziel gibt, dass man mit der Bahn nicht erreicht, so hilft das sehr dichte Busnetz weiter. Die Busse fahren, ähnlich wie die U-Bahn, in sehr kurzen Abständen. Eine Tageskarte gilt für das gesamte Stadtgebiet und kann in jedem U-Bahnhof erworben werden.
Anreise nach Paris
Paris kann aufgrund der hervorragend ausgebauten Autobahnen sehr gut mit dem Auto erreicht werden. Eine andere, sehr bequeme Art zu reisen, ist die Anreise mit der Bahn. Der französische Talis ist für guten Service und ein hohes Maß an Bequemlichkeit bekannt. Die Pünktlichkeit ist mit der der Deutschen Bahn zu vergleichen aber unter dem Strich kann man sagen, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis hier stimmt. Auch mit dem Flugzeug kann man Paris von allen großen Flughäfen Deutschlands aus anfliegen. Der Flughafen Charles-de-Gaulle in Paris ist der größte in Frankreich und liegt nordöstlich von Paris. Seine gute Verkehrsanbindung macht ihn zu einem perfekten Anreisepunkt für eine Städtereise nach Paris.
Paris – Weltstadt mit Reizen
Paris ist mehr als nur die Stadt der Liebe. Hier findet man Kultur, Geschichte, Wissen und natürlich auch einen starken Hauch Romantik. Eine Lichterfahrt auf der Seine oder ein gemütliches Abendessen in einem kleinen französischen Restaurant, das ist an Romantik kaum zu überbieten. Aber es wäre nicht gerecht, Paris nur darauf zu reduzieren. Die Museen der Stadt, ihre großartigen historischen Bauten und ihre modernen Wahrzeichen machen aus dieser französischen Metropole ein absolut lohnendes Reiseziel.